Besser einkaufen mit dem kleinen Geldbeutel

Gut, gesund und günstig – geht das zusammen?

Gerade qualitativ hochwertige Bio-Lebensmittel haben den Ruf, teuer zu sein. Das ist nur teilweise gerechtfertigt, und die hohen Preissteigerungen der Jahre 2022-2024 haben den Abstand zu nicht-Bio-Lebensmitteln sichtbar verringert. Aber oft liegen die Kostentreiber in Wirklichkeit ganz woanders. Gerade an guten Lebensmitteln sollte nicht gespart werden – du bist, was du isst.

Hier ein paar Tipps, wie sich durch nachhaltigen Einkauf Geld sparen lässt.

  • Leitungswasser (siehe einkaufen) kostet einige 100-1000 mal weniger als Getränke in Flaschen. Verfeinern lässt es sich mit selbstgepflückten Kräutern, etwas Saft oder Kohlensäurespendern.

  • Ein Stück Seife statt Duschgel spart viel Plastik und lässt sich mehrere Monate bis Jahre lang nutzen. Auch für die Haare lässt sich mit etwas Ausprobieren gute Seife finden. Festes Duschgel, festes Shampoo oder feste Rasiercreme lassen nur das Wasser aus bekannten Produkten weg und reichen so ebenfalls monatelang. Wasser liefert die Dusche selbst wesentlich billiger.

  • Brot statt Brötchen und süßen Teilchen kaufen. Kleine Backwaren sind im Vergleich 2-5 mal teurer als ein großes Brot und zudem oft weniger nahrhaft. Gerade die klassischen „auf die Hand“ Mitnehmsel sind im Verkauf echte Gelddruckmaschinen. Wer nur kleine Mengen braucht, oder Abwechslung haben möchte, kann trotzdem Brote im Angebot kaufen und wunderbar am Stück oder in Scheiben portioniert einfrieren, um sie auch nach Monaten noch so gut wie frisch wieder aufzutauen. Den Brotbeutel nicht vergessen, um nicht mit einem Berg Tüten nach Hause zu kommen.

  • Hafermilch statt Kuhmilch. Mit einem Mixer lässt sich Hafermilch sehr leicht und billig selbst machen. Etwa 2cm hoch Haferflocken einfüllen und mit Wasser bedecken, ordentlich durchmixen, dann mit Wasser aufgießen und nochmal durchrühren lassen. Fertig. Für den Geschmack lässt sich etwas Öl (Sonnenblumen/Kokos/usw.) mit einmixen, dann wird es schön cremig. Aus einem Kilo Haferflocken lassen sich 10-15 Liter Milch gewinnen, auch in Bio-Qualität für nur 15-30 Cent pro Liter. Je nach Bedarf (z.B. einfach grob für Müsli, aber fein für Kaffee) kann die Hafermilch noch durch ein Tuch gedrückt werden, um den Kleiestaub auszusieben. Der kann dann ins nächste Müsli, für eine Extraportion Eisen.

  • Wocheneinkauf oder mehrmals los? – eher eine Typfrage. Wer mehrmals in der Woche kleinere Einkäufe statt eines großen Wocheneinkaufs macht, kann auf das benzinfressende Auto verzichten und das Fahrrad nutzen. So lässt sich flexibler nach Bedarf, Angebot und Geschmack einkaufen und es muss weniger weggeworfen werden. Wer dagegen lieber das Essen für die Woche plant und einmal losfährt, kann mit etwas Übung und Disziplin vielleicht bewusster einkaufen und vermeidet lockende aber teure Mitnehmsel. Aber vorsicht: natürlich kennen die Geschäfte das Einkaufsverhalten und stellen ihre Verlockungen darauf ein. Wer „Nein“ sagen kann, spart besser.

  • Kilopreise vergleichen. Lebensmittelläden sind verpflichtet, ihre Preise auch pro Liter oder Kilogramm auszuweisen, was sie auch bei unterschiedlichen Packungsgrößen leicht vergleichbar macht. Achtung: Preiserhöhungen zeigen sich nicht immer im Verkaufspreis. Manchmal wird auch nur unauffällig die Inhaltsmenge etwas kleiner (und die Verpackung bleibt gleich oder wird bunter). Auch das lässt sich am Kilopreis leicht entlarven.

  • Selbst kochen und geschmierte Brote mit geschnittenem Gemüse mitnehmen, statt Essen gehen oder auf die Hand kaufen. Gerade für mehrere Personen kosten Restaurants und die Pizza auf die Hand 3-10 mal soviel wie entsprechende selbst zubereitete Gerichte.

  • Keine Fertiggerichte kaufen. Billige Fertigprodukte enthalten minderwertige Zutaten und oft ungesunde Mengen an Salz, Glutamat, Fett und Zucker. Gerade wenn für mehrere Personen eingekauft wird, explodiert ihr Gesamtpreis schnell im Vergleich zur einmaligen eigenen Zubereitung. Qualitativ gute Fertigprodukte sind dagegen im Vergleich zu ihren Zutaten oft sehr teuer. Durch eigene Zubereitung lässt sich viel Geld sparen, und ein Teil davon kann dann für bessere und gesündere Zutaten ausgegeben werden. Bei besonders verführerischen Fertiggerichten einfach mal im Laden die Zutatenliste abfotografieren, das beste davon auswählen und zu Hause nachkochen.

  • Gemüse vollständig verwerten. Viele Menschen reißen z.B. Kohlrabiblätter ab anstatt sie zu kochen und werfen Radieschenblätter weg anstatt sie in Salat oder Soßen zu verwenden. Dabei sind diese Blätter in vielen Läden sogar kostenlos zum Mitnehmen zu bekommen. Wer sich informiert, was wie kochbar und essbar ist, kann Geld sparen und Abfälle vermeiden.

  • Größere Mengen vorkochen und im Kühlschrank aufbewaren oder einfrieren. So lässt sich ein Gericht über mehrere Tage strecken und es können größere Packungen eingekauft werden. Das spart Geld und Verpackung, und verlängert z.B. bei saisonalen Gerichten die Freude am Genuss.

  • Brotaufstriche selber machen. Manche gute Soße schmeckt auch gut als Brotaufstrich. Einfach ein bisschen mehr kochen, den Rest dann eindicken lassen und noch heiß in kleine Gläser füllen. Im Vergleich zu gekauften Gemüseaufstrichen oder gar Butter spart dies viel Geld, Energie und CO₂-Ausstoß, schmeckt genau so wie ihr es möchtet, und enthält nur die guten Zutaten, die ihr ausgewählt habt.

  • Das Mindesthaltbarkeitsdatum durch die eigene Nase ersetzen. Die wenigsten Lebensmittel laufen pünktlich ab und Geruch und Geschmack reichen fast immer aus, genießbare Lebensmittel zu erkennen, anstatt sie wegen eines Aufdrucks wegzuwerfen.